Fast Fashion ist die schnelle Mode - Kleidung wird anhand aktueller Trends designed und möglichst schnell und kostengünstig produziert. Eine Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass die Zeitspanne in Fast Fashion-Unternehmen nur fünf bis sechs Wochen vom ersten Entwurf bis zum Verkauf beträgt. In traditionellen Modeunternehmen liegt dieser Zeitraum oft bei mehr als einem halben Jahr. Von Ultrafast Fashion spricht man bei Online-Händler, die so schnell agieren, dass die Artikel bereits verkauft sind, bevor sie überhaupt produziert wurden. Für uns Konsumenten ist der Reiz von Fast Fashion mehr als verlockend, kann man doch immer die aktuellen Modeartikel sehr preisgünstige erstehen. Und Dank des äußerst niedrigen Verkaufspreises ist es auch kein Problem, viele unterschiedliche Kleidungsstücke zu besitzen und so immer mit der neuesten Mode zu gehen.
Die Schattenseiten sind uns allen zumindest ansatzweise bekannt.
• Der Trend zur Wegwerfkleidung: 5,8 Millionen Tonnen Kleidung landen in Europa jedes Jahr auf dem Müll.
• Die soziale Ausbeutung von Arbeitern und Arbeiterinnen: Hungerlöhne, die zum Leben zu viel und zum Sterben zu wenig sind.
• Die Erzeugung und Weiterverarbeitung der Rohstoffe: Hoher Wasserverbrauch, Freisetzung von Treibhausgasen und teilweise hochgiftigen Chemikalien.
Die Sonderausstellung im Museum Alte Textilfabrik zeigt die Hintergründe und Auswirkung von Fast Fashion von vielen Seiten und erlaubt so den BesucherInnen sich selbst ein Bild über dieses Geschäftsmodell der Bekleidungsindustrie zu machen, die unsere sozialen Strukturen, unser Wirtschaftssystem und unseren Lebensraum zu bedrohen scheint.