In den Jahren 1201 bis 1208 ließ Hadmar II. von Kuenring die
Burgstadt Weitra anlegen. Die Burg stand im Süden, am höchsten Punkt des
stufenförmig abfallenden Granitplateaus. Weitra besaß seit seiner Gründung die
militärische, administrative, gerichtliche und kirchliche Zentralfunktion im
sogenannten „Districtus Witrensis“, außerdem war die Burgstadt zentraler
Marktort und Zufluchtsstätte in Kriegszeiten.
Im Jahr 1581 belehnte der Habsburgerkaiser Rudolf II. den
Freiherrn Wolf Rumpf von Wiehlroß mit Stadt und Herrschaft Weitra, damals eine
der größten und reichsten des ganzen Waldviertels. Wolf Rumpf ließ die Burg
nach Plänen des kaiserlichen Baumeisters Pietro Ferrabosco 1590 bis 1606, der auch
die Stallburg in Wien erbaute, zu einem prächtigen Renaissanceschloss umbauen,
das heute mehr denn je lebendiger Mittel- und Anziehungspunkt des Oberen
Waldviertels ist.
Wolf Rumpfs Witwe Maria, eine geborene Gräfin Arco,
heiratete den aus Schwaben stammenden Grafen Friedrich von Fürstenberg, dem sie
Stadt und Schloss Weitra vermachte. Seit damals ist diese Familie (später
Fürsten und Landgrafen) im Besitz von Schloss und Gut Weitra.
Als Schauplatz der NÖ Landesausstellung 1994 wurde das
Schloss von Grund auf renoviert und in Folge „Vom Turm bis zu den Kellern“ der
Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht. Neben dem Schloss- und
Braumuseum wird ganzjährig ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm
geboten; zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen zeugen vom regen Kulturleben
auf Schloss Weitra.